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522 Route 30.ZAHLE. Ein starker Bach kommt hier aus dem Boden heraus und ist in ein
Becken gefasst. Daneben liegen die Ruinen von zwei Moscheen;
die kleinere ist von Melik ed-Dâhir gebaut, laut Inschrift i. J. 670
der Flucht
= 1272, die grössere von dessen Sohn el-Asʿad;
von der letzteren ist die Umfassungsmauer noch vorhanden.

Im NW. von Baʿalbek steht eine grosse Caserne (kischlak) aus Ibrâ-
hîm
Pascha’s
Zeit, dahinter noch einige verlassene Gebäude; zur
Rechten öffnet sich ein felsiges Feld, auf welchem sich Steinbrüche
in grosser Ausdehnung finden, dazwischen ausgehauene Felsen-
treppen
; einige Höhlen wurden wohl auch als Grabstätten benutzt.

Von Baʿalbek nach Schtôra (ca. 7 St.). Man reitet in SW.-
Richtung
von Baʿalbek fort, indem man den Weg nach ʿAin Berdai
und Tayyibe (S. 513) l. liegen lässt. Nach 30 Min. hat man r. eine
Ruine, die von dem nahe gelegenen Dorfe Dûris den Namen Kubbet
Dûris
trägt. Es ist ein modernes Weli, mit altem Material gebaut,
mit 8 schönen Granitsäulen, über welche ohne Kunstverständniss ein
Architrav gelegt worden ist; ein aufrecht gestellter Sarcophag dient
als Gebetsnische. In der Ebene der Bekâʿa (S.465), welche man in
schräger Richtung durchzieht, fehlt der Baumwuchs, und die Steppe
wird bloss von Heerden abgeweidet. Nach 1 St. 40 Min. erreicht
man das Dorf Tallîye und nach 1 St. 10 Min. die Brücke über den
Litâni bei Tell esch-Scherîf; nach 1 St. 10 Min. das Dorf Temnîn
et-Tahta
am Fusse des Libanon.

N. von diesen Dörfern in Kasr Nebâ (ca. 1 St.) sind Ruinen eines
Tempels; ebenso westlich in Nîha (ca. 1 St.), gleichfalls grossentheils zer-
stört
. Besser erhalten ist der Tempel Hösn Niha, 1 St. oberhalb des Dor-
fes
Nîha, 1280m ü. M., also 366m über der Ebene in einem Thälchen ge-
legen
. Der Tempel schaut gegen O.; er steht auf einem 3,3m hohen Sty-
lobat
, der auf der O.-Seite 8,5m weit vortritt. Stufen führen hinauf. Der
Tempel ist prostylos und korinthisch; er hat eine Länge von 28,5m, eine
Breite von 12,5m. Das W.-Ende der Cella ist höher als die übrigen Theile
des Innern.

Von Temnîn et-Tahta gelangt man am Fusse des Gebirges, an
welchem sich mehrere Dörfer zeigen, in 1 St. nach Kerak Nûh, wo
das Grab des Propheten Noah gezeigt wird; dasselbe ist über 40m
lang. In 7 Min. erreicht man auf neuangelegter Strasse das schöne
und reinliche Dorf Muʿallaka (Locanda, auch zum Uebernachten),
meist von Christen bewohnt. W. öffnet sich eine malerische
Schlucht gegen das 20 Min. entfernte grosse Dorf Zahle hin.

Zahle (945m ü. M.) hat an 9000 Einwohner, meist Christen, worunter
Maroniten wiederum die Mehrzahl bilden; auch eine englische Schule ist
am Platze und ein türkisches Telegraphenbureau. Der Ort liegt schön im
Grünen, theilweise am Bergabhang, von Baumgärten umgeben, und ist
sehr gewerbreich. Der Bach el-Berdûni kommt durch einen Gebirgsspalt
vom Sannîn herunter. Die Einwohner sind wegen ihres turbulenten
Sinnes bekannt; sie hatten im Jahre 1860 viel zu leiden, denn hier con-
centrirte
sich die Macht der Drusen, nachdem das Städtchen von denselben
eingenommen worden war.

Die Besteigung des Sannin (2608m) ist mit guten Führern von Zahle
aus zu unternehmen; der Weg ist steil und abschüssig; oben liegen die
Ruinen eines Tempels. Gegen W. umfasst der Blick eine Menge zum Meer